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Das Schifffahrtsmuseum in Kiel

Andrea Sperling

1242 wurde Kiel als Hafenstadt angelegt und ist seitdem untrennbar mit Schiffen und der Fischwirtschaft verbunden. Am Ende der Kieler Förde gelegen bot der Ort, der damals noch Holstenstadt Tom Kyle hieß, einen natürlichen Schutz für die Schiffe.

1910 wurde direkt an der Kieler Förde, die Fischhalle gebaut. Hier konnten die Groß- und Einzelhändler erstmals gemeinsam unter einem Dach die Fische verarbeiten und verkaufen. In der hochmodernen, gefliesten Halle fanden allmorgendlich Fischauktionen statt. Es gab zwei 8 Meter lange Fischbecken, die die Fische frisch hielten.

Die Groß- und Einzelhändler konnten mit der Unterbringung unter einem Dach erstmalig dafür sorgen, dass die Fische schneller verarbeitet wurden. Ein eigener Schiffsanleger und ein Anschluss an die Bahn gewährleisteten den schnellen Abtransport der empfindlichen Ware.
Mehr als 20 Geschäfte waren in der Fischhalle untergebracht und versorgten die Kieler Bevölkerung mit frischem Fisch. Nach dem ersten Weltkrieg und der Wirtschaftskrise brach der Fischhandel massiv ein. Im 2. Weltkrieg wurde etwa 75% der Gebäude in Kiel zerstört oder beschädigt, die Fischhalle blieb weitgehend unbeschädigt.
Ende der 1940er Jahre wurde der Fischhandel an die Schwentinemündung verlegt und die Fischhalle stand leer. In den 1960er Jahren wurde dann der Abbruch des Gebäudes beschlossen. Ein paar Jahre später wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt und entging so dem Abriss. Schon bald danach kam der Wunsch auf in Kiel ein Schifffahrtsmuseum zu gründen. So wurde die ehemalige Fischhalle aufwändig restauriert und 1978 dem Museum übergeben.

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts begann die moderne Geschichte Kiels. Die Verlegung der preußischen Marine von Danzig nach Kiel machte die Stadt zum wichtigsten Kriegshafen des Deutschen Reiches. Bis heute ist Kiel das Segelzentrum Schleswig-Holsteins, ein bedeutender Werftenstandort, großer Hafen für internationalen Fährbetrieb und Kreuzfahrtschiffe. Jährlich findet hier die Kieler Woche mit nationalen und internationalen Regatten statt. Den Abschluss krönt die Windjammerparade mit Segelschiffen aus aller Welt.
Die Ausstellung im Schifffahrtsmuseum ist sehr gelungen und interessant; ein Muss, wenn man die Stadt Kiel bereist. Ca. 600 Exponate berichten in der Dauerausstellung von der Marine, den Werften, dem Segelsport und der Hafenstadt Kiel.

© Text und Fotos: AS

 

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